…diese Fragen bewegen viele Menschen, wenn in ihrer Familie der Partner, ein Elternteil, ein Kind oder eine andere nahe stehende Person Suchttendenzen zeigt.
Bei der Abhängigkeit von Suchtmitteln oder auch bei Verhaltenssüchten wie der Automatenglücksspielsucht verändern sich Betroffene zum Teil stark und zeigen sich wechselhaft oder von einer Seite, die für die Angehörigen schwer nachvollziehbar und befremdend wirkt. Das äußert sich z.B. in Interessensverlagerung, sozialem Rückzug, Verheimlichen von Suchtverhalten, in Ausreden, unerklärlichen Stimmungsschwankungen oder im Nachlassen der Verlässlichkeit.
Oft reagiert der Betroffene auf das Ansprechen dieser krankheitsbedingten Veränderungen abwehrend, verärgert oder mit weiterem Rückzug. Er bleibt schwer erreichbar solange er an seinem Suchtverhalten fest hält! Sucht ist eine anerkannte psychische Erkrankung, die sich auf verschiedenen Ebenen zeigt und welche zunehmend einen Menschen und seine Persönlichkeit überlagert und bestimmt. Während viele Betroffene die Wirkung des Suchtmittels zunächst bei sich als hilfreich erleben (als Entspannungsmittel, Mutmacher, Problemlöser, Einschlafhilfe, Doping, Angstlöser, …), nehmen sie erst mit der Zeit auch die unangenehmen Nebenwirkungen und die einsetzende Abhängigkeit vom Suchtmittel oder ihrem Suchtverhalten wahr.
Für Angehörige, die dem Betroffenen helfen möchten, ist der Grat zwischen Unterstützung zur Lösung aus der Sucht, bzw. der sicherlich nicht beabsichtigten Hilfe zur Unterstützung und Fortsetzung des Suchtverhaltens oft schmal. Meist leiden Angehörige deutlich früher und auch mehr als der Betroffene unter der Sucht und ihren Auswirkungen! Deshalb ist es wichtig, kompetente und unterstützende Gesprächspartner zu haben, mit denen sie ihren Weg aus dem Sucht-Dilemma entwickeln. Diese finden sie in Suchtberatungsstellen, die auch die Beratung von Angehörigen übernehmen. Viele Untersuchungen zeigen, dass dieser erste Schritt von Angehörigen häufig auch gute Chancen für eine Veränderung beim Betroffenen mit sich bringt, wenn es gelingt geeignete Haltungen einzunehmen. Letztlich geht es auch darum, sich nicht mit einer Erkrankung abzufinden, die bei aktiver Mitarbeit des Betroffenen bewältigt werden kann – insbesondere wenn noch die Unterstützung des sozialen Umfelds besteht! Für Angehörige geht es darüber hinaus oft auch um die Verbesserung der eigenen Lebensqualität, unabhängig von den Entscheidungen des suchtkranken Familienmitglieds. Da eine Veränderung auf „Knopfdruck“ nicht erwartet werden kann, sollten die persönlichen Energiereserven möglichst kontinuierlich wieder aufgefüllt werden durch Aktivitäten, die zufrieden machen und der Seele gut tun. Wir unterstützen Sie dabei gerne!
Auch in Selbsthilfegruppen können Sie sich mit anderen Angehörigen von Suchtkranken austauschen. Dadurch können Sie hilfreiche Erkenntnisse und Unterstützung gewinnen. Wir geben Ihnen gerne Adressen von Ansprechpartnern weiter. > Selbsthilfegruppen im Main-Tauber-Kreis
Rufen Sie uns bei Fragen an, schildern Sie uns Ihre Situation oder vereinbaren Sie ein Gespräch über unser Sekretariat unter der Tel: 09341 897370